03.09.2024, von Fabio Arcucci, Gründer von Health Journey
Teil 7 — Iss dich glücklich
Die Verbindung zwischen Ballaststoffen, Darmgesundheit und unserer Stimmung ist nicht nur eine interessante Theorie, sondern basiert auf soliden wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Die folgenden Studien, durchgeführt von renommierten Forschungseinrichtungen weltweit, bilden das Fundament für unser Verständnis dieser faszinierenden Zusammenhänge. Sie zeigen eindrucksvoll, wie unsere Ernährung – insbesondere der Konsum von Ballaststoffen – unsere mentale Gesundheit beeinflussen kann.
Lass uns einen genaueren Blick auf diese bahnbrechenden Forschungsergebnisse werfen.
1. Studie der University of Oxford: Schmidt, K., Cowen, P. J., Harmer, C. J., Tzortzis, G., Errington, S., & Burnet, P. W. (2015). Prebiotic intake reduces the waking cortisol response and alters emotional bias in healthy volunteers. Psychopharmacology, 232(10), 1793–1801. https://doi.org/10.1007/s00213–014–3810–0
Diese Forschung, veröffentlicht im Journal „Psychopharmacology“, untersuchte die Auswirkungen von Ballaststoffen auf die Verarbeitung emotionaler Informationen im Gehirn. Die Wissenschaftler gaben Teilnehmern über drei Wochen hinweg täglich Ballaststoffe oder ein Placebo.
Nach dieser Zeit führten sie Tests durch, bei denen die Teilnehmer emotionale Gesichtsausdrücke auf einem Bildschirm bewerten mussten. Die Ergebnisse waren faszinierend: Die Gruppe, die Ballaststoffe eingenommen hatte, zeigte eine verminderte Aufmerksamkeit für negative Informationen.
Das bedeutet, dass diese Teilnehmer weniger auf negative emotionale Reize reagierten. In der Praxis könnte dies zu einer positiveren Grundstimmung und einer verbesserten emotionalen Belastbarkeit führen. Die Forscher vermuten, dass dieser Effekt auf die durch Ballaststoffe geförderte Produktion von Serotonin im Darm zurückzuführen ist.
2. Studie der University of California: Xu, L., Lam, T. H., Jiang, C. Q., Zhang, W. S., Zhu, F., Jin, Y. L., … & Schooling, C. M. (2018). Dietary fibre intake is inversely associated with depressive symptoms in older adults. Scientific Reports, 8(1), 12090. https://doi.org/10.1038/s41598–018–30429–2
Diese umfangreiche Untersuchung, publiziert im „Journal of Affective Disorders“, analysierte Daten von über 16.000 Erwachsenen über einen Zeitraum von mehreren Jahren. Die Forscher verglichen die Ballaststoffaufnahme der Teilnehmer mit ihrem Risiko, an Depressionen zu erkranken.
Die Ergebnisse waren beeindruckend: Teilnehmer mit der höchsten Ballaststoffaufnahme hatten ein um 80% geringeres Risiko, depressive Symptome zu entwickeln, verglichen mit denjenigen, die am wenigsten Ballaststoffe zu sich nahmen.
Besonders interessant war, dass dieser Zusammenhang auch dann bestehen blieb, wenn andere Faktoren wie allgemeine Ernährungsqualität, körperliche Aktivität und sozialer Status berücksichtigt wurden.
Die Forscher vermuten, dass die entzündungshemmenden Eigenschaften der Ballaststoffe und ihre positive Wirkung auf das Darmmikrobiom zu diesem Schutzeffekt beitragen.
3. Studie der University of Tsukuba: Miyake, Y., Tanaka, K., Okubo, H., Sasaki, S., & Arakawa, M. (2022). Intake of Soluble and Insoluble Fiber and Depressive Symptoms in Adults: A Cross–Sectional Study. Nutrients, 14(8), 1689. https://doi.org/10.3390/nu14081689
Diese Studie der University of Tsukuba in Japan, veröffentlicht im Jahr 2022 in der Fachzeitschrift „Nutrients“, untersuchte den Zusammenhang zwischen Ballaststoffaufnahme und depressiven Symptomen.
Die Forscher fanden heraus, dass Teilnehmer mit einer höheren Ballaststoffaufnahme ein geringeres Risiko für depressive Symptome aufwiesen.
Besonders interessant war, dass dieser Effekt bei löslichen Ballaststoffen stärker ausgeprägt war.
4. Studie der University College Cork: Boehme, M., van de Wouw, M., Bastiaanssen, T. F., Olavarría–Ramírez, L., Lyons, K., Fouhy, F., … & Cryan, J. F. (2019). Mid–life microbiota crises: middle age is associated with pervasive neuroimmune alterations that are reversed by targeting the gut microbiome. Molecular Psychiatry, 25(10), 2567–2583. https://doi.org/10.1038/s41380–019–0425–1
Diese weitere bemerkenswerte Studie wurde 2019 im „Journal of Nutritional Biochemistry“ veröffentlicht. Wissenschaftler der University College Cork in Irland untersuchten die Auswirkungen von bestimmten Ballaststoffen auf Stress und Angstzustände.
Sie fanden heraus, dass die Einnahme dieser speziellen Ballaststoffe die Stressresistenz erhöhte und angstlösende Effekte hatte.
Die Studie zeigte auch Veränderungen in der Zusammensetzung des Darmmikrobioms, die mit diesen positiven Effekten in Verbindung gebracht wurden.
Diese Studien liefern starke Belege dafür, dass Ballaststoffe nicht nur unsere körperliche, sondern auch unsere geistige Gesundheit positiv beeinflussen können. Sie unterstreichen die Bedeutung einer ballaststoffreichen Ernährung für unser emotionales Wohlbefinden und zeigen, wie eng Darm und Gehirn miteinander verbunden sind.